Nach 7 Monaten on the road sind wir ausgebrannt. Uns fehlt die Lust und wir können uns nach ein paar Tagen Pause oft nur schwer motivieren weiterzufahren. Aber ein Ziel haben wir, das uns doch noch dazu bringt uns aufzuraffen. Goa! Wärme, Palmen, Strände, schönes Wetter, billiges Bier und Urlaub. Und das alles nicht zu knapp. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen. Also schnell mal mit dem Zug von Nepal in den Süden und ab an den Strand.
Unsere erste Unterkunft haben wir vorgebucht. Nach 42 Stunden im Zug wollen wir nicht erst noch mühsam ein Guesthouse suchen. Vom Bahnhof müssen wir nur wenige Kilometer durch Vasco da Gama, einmal um den Flughafen und schon sind wir am Bogmalo Beach. Schnell eingecheckt, ab an den Strand und erstmal ein Radler gezischt. Shandy heißt die Limo Bier Mischung hier übrigens.
Da die Unterkunft passt, Essen und Bier im nahen Restaurant lecker sind und der Strand auch ganz nett ist, bleiben wir eine zweite Nacht bevor wir weiter fahren.
Da demnächst die Hauptsaison beginnt und wir nicht riskieren wollen, nichts mehr zu finden, haben wir die Unterkünfte für die nächsten 4 Wochen vorgebucht. Ziemlich ungewohnt, da wir sonst morgens oft noch nicht wissen wo wir abends sind. Wir haben uns erstmal Unterkünfte an verschiedene Stränden im südlichen Goa herausgesucht. Die lauten, angeblich überlaufenen Partystrände im Norden können wir dann ja vielleicht noch auf dem Rückweg mitnehmen.
Am Cola Beach sind wir von unserer Luxushütte begeistert und auch der Strand ist paradiesisch. Genau so haben wir uns das vorgestellt. Als wir nach ein paar Tagen weiterfahren, befürchten wir schon, dass es nicht noch besser kommen kann, Strand und Hütte waren einfach perfekt, allerdings haben wir uns an der Essensauswahl in unserem Resort auch bald abgegessen und Alternativen gibt es hier keine. Wer es gerne ruhig mag ist am Cola Beach genau richtig!
In Talpona haben wir für 2 Tage eine kleine Strandhütte mit Seaview. Nicht ganz so schön gelegen, eher eine Pappschachtel auf einem Parkplatz, aber direkt nebenan zwei Futterbuden mit günstigem Bier.
Der Strand selber ist sehr sauber und nicht gerade überlaufen, da es in der weiten Bucht nur 3 Unterkünfte gibt. Einen i-overlander Stellplatz gäbe es hier zwar auch, aber bei den sommerlichen Temperaturen freuen wir uns auch über den Luxus einer Dusche und außerdem haben wir ja „Urlaub“.
In Agonda hatten wir in den Constantina Huts die Hütte Nummer 1, beinahe in der ersten Reihe, aber mit Schatten im Gegensatz zur teureren Beach Front auf Stelzen. Die Motorräder konnten wir in der Einfahrt parken. Hier haben wir uns so wohl gefühlt, dass wir eine Woche verlängert und die reservierte Unterkunft einen Strand weiter in Palolem storniert haben.
Kurz vor Beginn der Hauptsaison Mitte Dezember hatten wir den Strand beinahe für uns allein. Vielleicht auch bedingt durch die Preiserhöhungen der letzten Jahre kommen nicht mehr so viele Besucher nach Goa.
Als nächstes waren wir am Om Beach in Gokarna, einen Bundesstaat weiter südlich. Attilla hatte uns in der Mongolei diesen Strand empfohlen. Unsere Erwartungen wurden allerdings enttäuscht. Mit Fahrzeugen gibt es keine Zufahrt zum Strand, irgendwo hinten rum gibt es zwar ein paar Feldwege, aber auf Nachfrage hieß es, es gäbe keinen Weg, obwohl wir ihn ja hinter den Lodges gesehen hatten. Der Om Beach ist hauptsächlich für Backpacker geeignet, die hier sehr einfache, günstige Unterkünfte suchen. Bei Israelis ist er jedenfalls sehr beliebt.
Der nebenan gelegene Kudle Beach ist für Motorradfahrer auch nur bedingt geeignet, da er nur über Treppen zu erreichen ist und die Motorräder an einem gebührenpflichtigen Parkplatz stehen müssten.
Aber da wir schonmal da waren, haben wir uns für zwei Tage ein Zimmer im Namaste Cafe genommen und sind dann an den Gokarna Beach ins RK Beach Cottage umgezogen, wo wir eine Nacht in einer Hütte schlafen konnten und eine Nacht unser Zelt aufgestellt haben. Der Strand war auch ganz nett nur leider ist in Gokarna das Bier viel teurer als in Goa
Da sich die eh schon happigen Preise in Goa über Weihnachten noch mal verdoppeln, haben wir uns ein weiteres Mal in Talpona eingemietet, diesmal im Peace Garden. Bei unserem vorherigen Aufenthalt am Strand hatten wir uns das Resort extra schon angeschaut und uns eine der Hütten reserviert. Die war dann trotz Anzahlung leider schon belegt und statt schön im Schatten wollten sie uns eine Hütte in der prallen Sonne andrehen. Weiter oben an der Straße war dann doch noch ein Schattenhüttchen frei, nur hatte das jetzt nur noch zufällig hin und wieder mal WiFi Empfang. Das zugehörige Restaurant war für uns auf Dauer ebenfalls zu teuer, aber dafür gab es ja noch die beiden Strandbars ein paar Meter weiter.
Falls übrigens noch jemand seine Brille in der Brandung verlieren sollte: In Canacona am Busbahnhof gibt es zwei Optiker, die zu guten Preisen recht schnell Ersatz ranschaffen. Passiert hier am Strand wohl öfter. Ein Gast meinte sogar, dass es sich bei den günstigen Brillenpreisen hier in Indien sogar rechnen würde, für eine Gleitsichtbrille extra herzufliegen 😉
In Agonda gab es am Südende des Strandes die letzten Jahre einen bei Overlandern beliebten Stellplatz. Da jetzt dort aber eine neue Lodge gebaut wird, kann man dort jetzt nicht mehr unter Palmen am Strand stehen. Chris und Thorsten haben es sich unweit davon auf dem Parkplatz des Royal Agonda Resorts mit ihrem Magirus zwischen zwei Steyern gemütlich gemacht. Da wir von normalen Urlaubern erstmal genug haben, stornieren wir unsere geplante Unterkunft in Palolem und stellen unser Zelt zwischen den Lastern in der Overlander-WG auf. Das so gesparte Geld investieren wir fleißig in Kingfisher. Außer im Schatten sitzen, verdunsten, neues Bier besorgen und uns durch die vielen leckeren Restaurants schlemmen machen wir die nächste Zeit nicht viel. Hin und wieder gesellen sich neue Gäste zu unserer kleinen WG und so treffen wir dann auch Ursel und Janus und Sven und Steffi wieder und Silvester am Strand staunen wir nicht schlecht, als da Alain sitzt. Hat der doch glatt Erik und die Moppeds alleine nach Hause geschickt und stattdessen seine Familie einfliegen lassen. Als dann auch noch Chrissi und Ronald von ihrem Heimaturlaub zurückkommen haben wir endlich auch genügend Kühlkapazitäten 😉
Auch hier bleiben wir wieder eine Woche länger als geplant, aber in Goa kann man einfach zu gut hängen bleiben.
Am schwersten fällt uns der Abschied dann von unserem WG-Hund Harry, den wir alle schon ins Herz geschlossen hatten, aber auf unseren Motorrädern ist einfach kein Platz für den kleinen Racker.